Viele Patienten mit Rheumatoider Arthritis leiden unter einem Mangel an Vitamin D. Damit steigt das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Gelenkschmerzen. Betroffene sollten daher beim Arzt ihren Vitamin-D-Blutserumspiegel messen lassen und – falls nötig – einem bestehenden Mangel durch Nahrungsergänzung mit Vitamin D entgegenwirken. Das rät der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh).
Jeder Vierte weist extremen Mangel auf
„Vitamin D wird zu 80 bis 90 Prozent mithilfe der UV-Strahlen der Sonne in der Haut gebildet – daher kann es gerade in den Wintermonaten zu einem ausgeprägten Vitamin-D-Mangel kommen“, erläutert Professor Klaus Krüger vom BDRh, der eine Studie zur Vitamin-D-Versorgung mit 89 seiner Patienten durchgeführt hat.
Wie die Studienergebnisse zeigen, weisen rund 70 Prozent der Patienten mit Rheumatoider Arthritis einen Mangel an Vitamin D auf. Das heißt nur knapp jeder dritte Rheumatiker ist ausreichend mit dem Vitamin versorgt.
„Jeder Vierte weist sogar einen extremen Mangel mit Serumwerten unter 10 ng/ml auf“, berichtet Krüger. „Ein solches Defizit kann im Extremfall auf die Dauer sogar tödliche Folgen für die Betroffenen haben, da sich damit sowohl die Häufigkeit von Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen als auch die Gesamtsterberate verdoppelt."
Vitamin D kräftigt die Knochen
In früheren Studien ist nach Angaben des Arztes bereits nachgewiesen worden, dass Vitamin D die Fließeigenschaften des Blutes positiv beeinflusst und so Venenverengungen oder -verschlüsse verhindern kann. Vitamin D wird außerdem zur Aufnahme von Kalzium aus dem Darm benötigt und ist daher wichtig für eine Kräftigung sowohl der Knochen als auch der Muskeln.
Ein chronischer schwerer Vitamin-D-Mangel erhöht deshalb das Risiko einer Knochenausdünnung (Osteoporose) oder Knochenweiche (Osteomalazie), während ein milder oder mäßiger Vitamin D-Mangel vor allem diffuse Schmerzen und andere nicht-spezifische rheumatische Beschwerden fördert.
Weniger Schmerzen, mehr Lebensqualität
Menschen mit chronischen Schmerzbeschwerden kommen mit deutlich weniger Schmerzmitteln aus, wenn ihr Vitamin D-Spiegel im Blut normale oder optimale Werte erreicht. „Durch eine gezielte Nahrungsergänzung mit Vitamin D können Patienten ihre Schmerzen lindern und ihre Lebensqualität deutlich verbessern“, sagt Krüger. Entscheidend sei für die Versorgung mit Vitamin D, sich ausreichend im Tageslicht aufzuhalten und wenn nötig die Zufuhr von Vitamin D als Nahrungsergänzung. Die Ernährung allein könne hingegen Defizite nicht beseitigen.
Bei der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten ist es wichtig, die vom Arzt oder Apotheker empfohlene Dosis einzuhalten, da sich eine massive Überdosierung von Vitamin D negativ auf die Gesundheit auswirkungen kann.