Gemäß der Deutschen Schmerzgesellschaft lebt in jedem dritten Haushalt in Europa ein Mensch, der unter Schmerzen leidet. Etwa 17% aller Deutschen sind von lang anhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen – also mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland. Diese Betroffenen haben eine Leidensgeschichte, die durchschnittlich sieben Jahre andauert, bei mehr als 20% sogar über 20 Jahre.
Bei über 50% aller Menschen mit chronischen Schmerzen dauert es mehr als zwei Jahre, bis diese eine ausreichend wirksame Schmerzbehandlung zu erhalten, während nur 10% aller chronischen Schmerzpatienten in Deutschland überhaupt einem Schmerzspezialisten vorgestellt werden. Die Betroffenen leiden jedoch nicht nur unter dem Dauerschmerz, sondern auch unter den zunehmenden körperlichen Einschränkungen im Alltag. Diese gehen oft mit depressiver Stimmung, angstvollen Gedanken, Schlafstörungen und verminderter Konzentrationsfähigkeit einher.
Die Apotheke ist für Patienten mit Schmerzen in der Regel die erste Anlaufstelle. Viele Schmerzpatienten kaufen in der Apotheke neben der üblichen ärztlichen Verordnung auch verschreibungsfreie Arzneimittel. Bei einem Verkauf von allein mehr als 400.000 Packungen rezeptfreier Schmerzmittel täglich, ist eine gezielte Information der Anwender unverzichtbar um auf mögliche Nebenwirkungen hinzuweisen. Diese können abhängig vom Gesundheitszustand der Patienten verstärkt auftreten. Eine Rolle spielen hier neben der allgemeinen körperlichen Verfassung auch Herz-Kreislauf- und Magen-Darm Befindlichkeiten. Zudem muss vor allem bei älteren Patienten darauf geachtet werden, dass diese häufig bereits täglich mehrere verschiedene Medikamente einnehmen.
Schon im Beratungsgespräch lässt sich oft zwischen den beiden Hauptursachen für Schmerz unterscheiden: Entzündungen oder Fehlfunktionen des Nervensystems. Folgt darauf frühzeitigen eine schmerztherapeutische Behandlung kann die Situation der Patienten nachhaltig verbessert werden.
Zudem sieht der Apotheker viele Patienten in der Regel sogar öfter als der behandelnde Arzt und erhält somit einen guten Überblick, welche Medikamente der Patient einnimmt. Selbstverständlich ist der behandelnde Arzt die therapieentscheidende Stelle, jedoch ist eine verstärkte Einbindung der Apotheker in die schmerztherapeutische Beratung ein Schritt in die richtige Richtung und ein wichtiger Teil der Patientenversorgung.
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) und die Patientenorganisation „Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL) (www.schmerzliga.de) sehen im Aufbau eines Schmerz-Netzwerkes für die Versorgung von Patienten eine große Bedeutung. Einbezogen sind in dieses Netzwerk Schmerzärzte, die „NetzwerkApotheken Schmerz“ sowie Physiotherapeuten.
Apotheken, welche durch „NetzwerkApotheke Schmerz“ zertifiziert wurden, konnten sich in einer Weiterbildung über den Einsatz von medikamentösen und nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten informieren. Somit haben diese Apotheken ein besseres Verständnis für die Hintergründe der ärztlichen Entscheidungen in der Schmerzbehandlung erlangt.
Die Apotheke am Weißen Wall ist eine zertifizierte NetzwerkApotheke Schmerz. Auf die Bedürfnisse eines jeden Schmerzpatienten kann nun noch individueller eingegangen werden. Zudem können unsere Kunden nun von noch mehr Verständnis, Wissen und die Einbindung in schmerztherapeutische Netzwerke profitieren.